Immer mehr Menschen, insbesondere Männer, lassen sich gerne mal den Hintern versohlen. Die Kontrolle abgeben, sich von einer dominanten Lehrerin züchtigen lassen und auf die Gnade hoffen, die nicht kommen wird. Die englische Erziehung ist eine der beliebtesten Sexualpraktiken im Bereich der bizarren Erotik. Warum gerade erfolgreiche Männer so scharf auf die strenge Erziehungsmaßnahme sind, und was den Reiz ausmacht, erfährst du hier.
Was bedeutet Englische Erziehung?
Die englische Erziehung wurde bereits im 19. Jahrhundert in europäischen Ländern durchgeführt, jedoch oftmals noch nicht in einem sexuellen Kontext. Häufig fand man in erotischen Schriften, die oftmals aus Großbritannien stammten, was zur Namensgebung der Praktik führte, Schilderungen von Bestrafungen von Schülern, die bei schlechtem Benehmen mit dem Rohrstock oder der Peitsche bestraft wurden.
Der sexuelle Kontext entstand dann durch Erzählungen, in denen der Protagonist bei Gedanken an diese Bestrafungen sexuell erregt wurde. Im 19. Jahrhundert fand man häufig Bestrafungsszenarien in erotischen Schriften, die dann durch den großen Anklang auch später noch Interesse fanden.
Die englische Erziehung ist also bereits seit Jahrhunderten eine beliebte Praktik, die auch heute noch, nicht nur im BDSM Bereich, häufig durchgeführt wird.
Dabei wird der unterwürfige Partner, der sogenannte Sub, von einem dominanten Part für seine Taten durch gezielte Schläge bestraft. Der sog. „Flagellantismus“ bezieht sich dabei jedoch nicht nur auf Schläge mit einer Peitsche, wie es der lateinische Ursprung des Wortes besagt. Häufig kommen bei der englischen Erziehung neben der Peitsche auch Rohrstock und andere Hilfsmittel in Betracht.
Was reizt einen an dieser Praktik?
Sicherlich fragen sich einige nun, was den unterwürfigen Part so sehr reizt, dass er die Schläge gerne hinnimmt und bei diesen auch noch sexuelle Lust verspürt.
Besonders auffällig ist auch, dass häufig Männer die Demütigung und Bestrafung genießen und sich nicht nur im Privaten, sondern sehr oft im Studio einer Domina, bestrafen lassen.
Der Reiz ergibt sich nicht durch die Lust am Schmerz, die bei gezielten Schlägen sehr erregend sind. Wer mit der englischen Erziehung vertraut ist, kann durch den punktuell eingesetzten Schlag auf bestimmte Regionen des Körpers exakt die Stellen treffen, bei denen der Schmerz schnell in ein lustvolles Empfinden übergeht.
Ebenso genießen gerade Männer, die beruflich in einer hohen Position arbeiten und meist auch Arbeitnehmer unter sich geordnet finden, die große Lust am Setting einer Session mit englischer Erziehung. Für sie ist die Bestrafung und die Demütigung eine Art des Fallenlassens, ein Kontrollverlust, den sie im täglichen Berufsleben so nicht kennen. Sie können sich einfach in die Hände einer Domina, oder der erfahrenen Partnerin begeben, und bei der Empfindung der untergeordneten Rolle (eines Schülers oder Sklaven zum Beispiel) voll hingeben.
Männer, die sich gerne Frauen unterwerfen, sollten sich unbedingt auch unseren Beitrag zum Thema Femdom anschauen, dort erhält man spannende Informationen zu dieser Praktik.
Nicht selten wird die englische Erziehung in ein sogenanntes Setting eingearbeitet. Die Bestrafung des Sub, der niemals den Anforderungen des dominanten Teils erfüllen kann und somit immer wieder bestraft wird, muss jedoch nicht unbedingt in ein klassisches Schüler/Lehrer Setting eingearbeitet sein. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Lust am erotischen Rollenspiel geht. Wer sich fallen lassen möchte, seiner Sexualität einen neuen Kick verschaffen will oder einfach am Sub/Dom Szenario Freude hat, der kann sich völlig in eine neue Rolle einfinden, in der eine den dominanten Part gibt und ein anderer sich diesem Partner gefügig hingibt.
Wie wird Englische Erziehung praktiziert? Welche Varianten/Methoden gibt es?
Grundsätzlich kann auch die englische Erziehung so in die partnerschaftliche Sexualität eingebaut werden, wie man möchte. Ob mit Setting, dass beide Partner schnell in die richtige Stimmung bringt, oder gänzlich ohne klassisches Rollenspiel, erlaubt ist, was beiden gefällt. Auch bei der Auswahl der Hilfsmittel kann der dominante Part unterschiedliche Varianten wählen. Klassiker in der englischen Erziehung sind jedoch die Peitsche, ein Lederriemen, die Gerte, Paddel, Lineal oder auch der Rohrstock.
Flagellantismus, wie diese Sexualpraktik auch genannt wird, wird nicht nur in der klassischen Sklavenerziehung im professionellen Dominastudio durchgeführt um den Sub schnell gefügig machen zu können. Durch Anspielungen in Film und Mode wie zum Beispiel im Bestseller Fifty Shades of Grey, kommt es auch in Beziehungen, die noch keine Erfahrungen mit BDSM-Praktiken gemacht haben, zur Ausübung der englischen Erziehung. Es gefällt diesen, noch unerfahrenen Paaren, die Lust am Schmerz kennenzulernen und sich der neuen Sexualität hingeben zu können.
Welche Settings sind für die englische Erziehung beliebt?
Bei Erziehung denkst Du sicherlich direkt an das klassische Schulmädchen und Lehrer Setting? Dieses aufreizende Rollenspiel, mit knappen Röckchen und strahlend weißer Bluse kommt auch heute noch gut an. Jedoch bieten Rollenspiele noch viel mehr Raum für eine Session mit englischer Erziehung. Wie wäre es mit einem Edelmann, der seiner Magd aufzeigt, welche Aufgaben sie nicht zu Genüge bewältigt hat? Anfänger lassen sich sicherlich gerne von dem erfolgreichen Blockbuster mit Mr.
Grey und seiner Untergebenen inspirieren.
Was sind die Risiken?
Bei der englischen Erziehung geht es nicht darum, dem anderen wahllos Schmerzen zuzufügen und zu demütigen. Damit beide Partner die erotische Session in vollen Zügen genießen können, ist es wichtig, sich gegenseitig Vertrauen schenken zu können. Nur wer dem anderen vertraut, kann sich voll und ganz in das Szenario einfinden und die besondere Lust am Schmerz genießen.
Außerdem ist es für den dominanten Partner wichtig, über anatomische Kenntnisse zu verfügen. Denn wer mit einem Hilfsmittel wie der Peitsche, einem Lineal oder gar dem Rohrstock zuschlägt, kann dem Anderen große Schmerzen und sogar gesundheitliche Schäden zufügen. Damit die Lust am Schmerz jedoch ohne Langzeitschäden erfolgen kann, sollten einige Grundkenntnisse in Anatomie vorhanden sein. Ein Schlag auf den nackten Hintern kann lustfördernd sein, ein fester Hieb im Rückenbereich kann für unangenehme Spätfolgen sorgen.
Wer mit dieser besonderen Sexualpraktik erstmals experimentiert, sollte mit seinem Partner ein Codewort ausmachen, das dem Anderen anzeigt, wann die Lust in ein unangenehmes Empfinden übergeht. Gerade zu Beginn dieser Ausübung kann es hilfreich sein, die Session nicht zu lang zu gestalten und die Erziehungsmaßnahme immer weiter auszudehnen anstatt direkt in die Vollen zu gehen.
Damit man seinem Partner nicht zu viel zumutet, ist ein Codewort eine gute Möglichkeit, dem Treiben dann ein Ende zu setzen, bevor das spielerische Treiben in ein ungeplantes Szenario übergeht. Überlege Dir dafür mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin ein Codewort, dass so gar nicht zum
Setting passt, damit ihr im Falle des Falles die Session schnell und unkompliziert auflösen könnt.
Worauf sollten Anfänger achten?
Wie bei allen Spielarten der Liebe sollten beide Partner unbedingt auf die Reaktionen des Anderen achten. Gerade da, wo Schmerz zugefügt wird, sollte man auf die emotionalen und körperlichen Reaktionen des anderen Partners achten und dessen Empfinden auch respektieren, damit beide Seiten Freude an dem Erlebten haben.
Unbedingt müssen Anfänger auch darauf achten, durch die Schläge keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erzielen.
Lasst es ruhig angehen und steigert euch mit der Zeit immer mehr in eure Welt der englischen Erziehung hinein.
Tipp:
Nach dem Erfolg von Fifty Shades of Grey möchten viele Paare diese Art der bizarren Erotik ausprobieren. Wer nicht erotische Hilfsmittel im Sexshop kaufen will, findet in jedem Haushalt auch Hilfsmittel, die sich für ein Setting der englischen Erziehung eignen. Kochlöffel, Lineal und Co. finden sich in jedem Haushalt und können fürs erste zeigen, ob die Lust auf die neue Sexualität auch weiterhin besteht. Doch nimmt bitte keine gefährlichen Gegenstände!
Wer sich dann weiter in diese Welt der Lust begeben möchte, kann in einigen Locations professionell ausgestattete Studios mit allerhand Accessoires wie SM Andreaskreuz, Peitschen aller Art und Co. mieten.
Auch bieten einige Dominas Paaren die Möglichkeit, die Raffinessen dieser Kunst und alles Wissenswertes rund um die Englische Erziehung kennenzulernen.