Trampling

Im Zuge der BDSM-Praktik „Trampling“ (zu Deutsch: Trampeln) erhält ein sonst selbstbewusstes „Du stehst auf mich“ eine gänzlich neue Bedeutung. Wie Du in das spannungsgeladene Trampling einsteigst und worauf Du achten musst, erklären wir Dir ausführlich in diesem Beitrag.

Was ist Trampling?

Trampling ist eine sehr offene Praktik, die unterschiedliche Spielarten und Verbindungen zu anderen Fetischen und Spielarten zulässt und häufig in Mischformen ausgelebt wird. Im reinen Trampling übt die dominante Person physischen Druck auf den unterwürfigen Part durch „Gehen“ über bzw. auf dem Körper des Bottoms aus.

Ein Fokus auf bestimmte Körperzonen oder -teile ist nicht vorgeschrieben, wenn auch möglich. Prinzipiell steht der gesamte Körper als begehbare Fläche zur Verfügung. Der trampelnde Teil ist durch diese Methode in der Lage Dominanz, Atemkontrolle und Schmerz in unterschiedlichen Abstufungen umzusetzen.

Fetischaudio

Die Bedeutung des Tramplings ist in den vergangenen Jahren gestiegen, sodass „trampling porn“ als eigenständiger Begriff eine mediale Umsetzung erfahren hat.

Verwechslungsgefahr besteht regelmäßig für die Fetische Crushing, Fuß- und Schuhfetisch.
Während beim Crushing die Zerstörung maßgeblich ist, wird beim Trampling „der Weg zum Ziel“. Es darf, muss jedoch nicht, zur Zerstörung kommen. Sowohl Fuß- als auch Schuhfetischisten können im Trampling eine reizvolle Spielart umsetzen. Da beide Fetische mit dem Trampling bedient werden können, wird die Flexibilität des Tramplings verdeutlicht.

Du siehst, dass dir das Trampling im Bereich des BDSM, Angebote für alle Neigungen ermöglicht und dadurch für viele Interessierte umsetzbar wird.

Was macht Trampling so reizvoll?

Der Sub-Part wird Durch die Kombination aus Erniedrigung und Schmerz erregt. Diese sehr allgemeingeltende Genussregel für Bottoms wird oft durch den Bezug zu weiteren Fetischen geprägt.

Neben den genannten Fetischen Crushing, Fuß- und Schuhfetisch findet das Trampling vor allem Anklang bei Fans von weiteren Bekleidungsfetischen (speziell für die Bekleidung der Füße durch Nylonstrümpfe oder Socken), die ein intensiven Kontakt zum Fetischobjekt erhalten.

Ebenso reizvoll sind Trampelfantasien von makrophilen Bottoms, die durch die Perspektive aus Bodensicht ihren Top leicht als Riesen bzw. Riesin wahrnehmen dürfen. Da die zu Boden liegende Person eine wunderbare Fläche zum Bestreuen, Bestreichen und Beschmieren bietet, kommen Freunde von sitophilen (einem lebensmittelorientierten Fetisch) Wünschen ebenso auf ihre Kosten, wie die Lieberhaberschaft von Natursekt und Kaviar.

Der Einstieg bzw. Aufstieg

Du verstehst nun theoretisch, um was beim Trampling geht. Da aller Anfang schwer ist, bieten wir Dir in diesem Abschnitt Tipps für Deinen Einstieg.

Vor dem Spaß steht wie so oft die Arbeit. Lese unbedingt den nachfolgenden Abschnitt zu den Risiken Durch, um eine sichere Session zu ermöglichen. Ebenso sollte die Rollenverteilung und -Ausübung geklärt und sich auf ein gemeinsames Codewort verständigt werden.

Den Anfang erleichterst Du euch, wenn Ihr eine Sitzerhöhung vorbereitet. Vom Schemel bis zur Bettkante stehen Dir alle Optionen offen. Je nach Körperkontrolle und Gewicht des Top-Parts darf
der, beziehungsweise die Top, aktiver agieren und sich an einer Stange oder einem passenden Möbelstück abstützen.

In der unterwürfigen Rolle:

Übernimmst Du die unterwürfige Rolle, ist Deine Aufgabe einfach zusammengefasst. Lege dich auf einen Untergrund Deiner Wahl, genieße das Trampling und achte vor allem am Anfang auf Deinen Körper. Du wirst im Laufe Deiner Erfahrungen schnell die notwendige Sicherheit erhalten, um Dich
dem Spiel zu ergeben. Betrachte daher den Beginn ins Trampling als Lern- und Erprobungsphase.

In der dominanten Rolle:

In der dominanten Rolle solltest Du Barfuß beginnen, um die ungewohnten Posen kennenzulernen und das sensorische Feedback Deiner Füße zu nutzen. Stehst Du auf und mit Schuhen, wirst Du Deine Druckpunkte effektiver und effizienter setzen können. Begebe Dich in Deine sitzende oder stehende Position und steige auf Deine oder Deinen Sub.

Wähle zu Beginn großflächige Muskelgruppen wie Waden und Oberschenkel aus und vermeide Gelenke, Knochen und Weichteile. Im Trampling ist mit genügend Körperkontrolle das Besteigen bzw. Übergehen von hochempfindlichen Körperteilen möglich und angestrebt. Im Zuge dessen wird das Trampling eine Methode im Repertoire für das CBT (cock and ball torture).

Je nach Deinen Wünschen kombinierst Du mit steigender Expertise das Trampling mit Deinen favorisierten Fetischen. Der Körper der unterwürfigen Person wird dafür mit Deinen bevorzugten Materialien bestrichen oder ausgelegt und die Füße der oder des Tops werden in eine passende
Hülle gekleidet. Sollen Natursekt- oder Kaviar-Spiele im Trampling eingebaut werden, löst sich der Top-Part während des Tramplings auf dem liegenden Körper, um anschließend auf den Ausscheidungen zu gehen oder das Spiel in eine andere Richtung zu lenken. 

Der lebende Teppich

Eine besondere Variante des Tramplings ist die Benutzung als lebender Teppich. In dieser Variante wird die oder der Sub entweder nur durch die dominante Person objektifiziert oder einer breiteren Öffentlichkeit dargeboten. Hierbei steht die kommunikationslose Benutzung im Vordergrund und die Erregung für „den lebendigen Teppich“ begründet sich zum einen durch die Objektifizierung und zum anderen durch die trampelnden Personen, welche aus individueller Sicht als besonders attraktiv gelten.

Was sind die Risiken beim Trampling?

Das Trampling ist aufgrund der möglichen Dynamik und abhängig von den eigenen physikalischen Begebenheiten eine Spielart, die Disziplin und Körperbeherrschung benötigt.

Beim Begehen des Körpers sind Stürze nicht auszuschließen! Durch das Körpergewicht und die Belastung von empfindsamen Körperpartien sind neben Blessuren auch Frakturen möglich. Da die Wirbelsäule viele Nerven beherbergt, sind Nervenschäden nicht auszuschließen. In unglücklichen Fällen sind Todesfälle denkbar, wenn bspw. Atemnot ausgelöst oder Halswirbel gebrochen werden.

Beachte bitte bei Deinem Spiel die möglichen Folgen und gehe mit Liebe, Verantwortung und Respekt in Deine Sessions.