Vermutlich hast du schonmal vom sog. Rimjob gehört. Egal ob in einer Komödie, einem Erotik-Streifen oder von einem guten Freund. Es gibt zahlreiche Situationen, in dem man dieses doch sehr unbekannte Wort mal hört. Was es mit diesem Begriff auf sich hat? Das erfährst du jetzt!
Was ist ein Rimjob?
Der Rimjob bezeichnet eine Sexualpraktik, bei der der Anus des Partners oral verwöhnt wird. Egal ob mit der Zunge oder mit den Lippen, erlaubt ist alles, was beiden Freude bereitet.
Der Rimjob wird umgangssprachlich auch als „Arsch- bzw. Afterlecken“ bezeichnet, wobei der Fachbegriff eigentlich Anilingus ist. Die Penetration erfolgt normalerweise nur im äußeren Bereich des Anus, wobei manche auch darauf stehen, ihre Zunge reinzustecken um auch die Dammregion zu stimulieren.
Der Begriff „Rimjob“ beutetet wörtlich übersetzt „Randjob“. Da der ausübende Part quasi am Rand (rim = Rand) des Afters tätig, spricht man hier auch von rimming.
Warum ist der Rimjob so reizvoll?
Hier erfährst du, warum der Rimjob auch etwas für dich sein könnte.
Erogene Zone
Das Poloch ist voller Nervenenden, die extrem empfindlich auf Berührungen reagieren. Geht man mit der Zunge in diesen Bereich vor, erfährt der Partner eine sehr intensive Stimulation, die er oder sie noch nie erfahren hat. Somit ist der After eine sehr erogene Zone, die durch orales Verwöhnen den Partner in andere Sphären katapultieren kann.
Das Neue
„Neu ist immer besser.“ – Auch wenn dieser Satz nicht immer zutrifft, hat er in diesem Zusammenhang durchaus seine Berechtigung. Beziehungen versinken mit der Zeit gerne in einen Alltagstrott, der sich auch auf das Sexleben überträgt. Um wieder neue Würze in’s Spiel zu bringen, kann sich ein Rimjob durchaus anbieten.
Natürlich sollte das mit dem Partner vorher besprochen werden, denn manche Menschen sind in diesem Bereich sehr empfindlich und wollen weder Finger noch Zunge haben. Ist dein Partner offen für sowas oder auch schon dem Analverkehr nicht abgeneigt, hast du sehr gute Chancen dein Liebesleben ein wenig aufzupeppeln.
Sexuelle Vorlieben entdecken
Da viele noch nie einen Rimjob ausprobiert haben, wissen sie nicht, ob sie darauf stehen. Wenn man keine neuen Sexpraktiken ausprobiert, wird man nicht herausfinden, auf was der Partner vielleicht noch so steht.
Sich näher kommen
Wir sind bei dieser Sexpraktik in einen sehr intimen Bereich vorgedrungen, für den gegenseitiges Vertrauen benötigt wird. Schließlich lässt man nicht jeden an sein Poloch lässt, stimmt’s?
Tipps für den perfekten Rimjob
1.) Erlaubnis holen
Es ist wichtig, dass du mit deinem Partner vorher darüber sprichst und fragst, ob er/sie auch Lust darauf hätte es mal auszuprobieren. Der After-Bereich ist eine sehr intime Stelle, an der nicht jeder stimuliert werden möchte. Zudem gibt es Menschen, die die Praktik schon vom Gedanken her eklig finden.
2.) Hygiene
Hygiene ist bei dieser Praktik extrem wichtig. Ihr solltet euch vorher ordentlich duschen, denn schließlich befinden sich am After jede Menge Bakterien, die bei dieser Praktik übertragen werden können.
Hat man vor, mit der Zunge in den After des Partners einzudringen, sollte man mit sog. Analduschen seinen After ausspülen. Wenn du den Rimjob sicherer machen möchtest, solltest du auf sog. Lecktücher zurückgreifen, schließlich können dabei neben Darmbakterien auch Geschlechtskrankheiten übertragen werden.
3.) Kein Druck
Wichtig ist es, sich beim Rimjob fallen zu lassen, und es einfach auszuprobieren. Es geht nicht darum, dass es dir unbedingt gefallen muss, sondern darum zu schauen, ob die Sexpraktik dir Spaß macht. Sag deinem Partner ob es dir gefällt oder nicht. Es gibt auch Menschen, denen macht es nur Spaß der aktive bzw. passive Part zu sein, das musst du selbst herausfinden. (Der aktive Part gibt den Rimjob, der passive Part kriegt den Rimjob.)
4.) Verschiedene Stellungen
Der Rimjob kann in vielen verschiedenen Stellungen ausgeübt werden, probiere einfach mal die ein oder andere mit deinem Partner aus. Die klassische Variante ist die Doggy-Variante, bei der der Partner sich wie beim Doggy-Sex vor einem positioniert. Hier kommt man sehr gut an den After heran. Aber auch Facesitting eignet sich gut um den After zu stimulieren.
Für etwas Fortgeschrittenere eignet sich folgende Position: Der eine Part zieht liegend seine etwas gespreizten Beine zu sich, während der andere Part ihn mit der Zunge verwöhnt. Die Stellung hat den Vorteil, dass man sich zwischendurch dabei in die Augen schauen kann. Warum diese Position für Fortgeschrittene ist? Weil der liegende Part bei dieser Position eher verkrampft und das Liebesspiel nicht genießen kann. Fortgeschrittene können sich viel besser fallen lassen.
5.) Intimrasur
Wenn dein Partner auf Körperbehaarung steht oder ihm diese vollkommen egal ist, kannst du diesen Punkt vernachlässigen. Ansonsten macht eine Intimrasur, vor allem bei sehr behaarten Männern, durchaus Sinn. Waxing ist ebenfalls eine Alternative, die man in Erwähnung ziehen kann. Manche gehen sogar noch weiter, und lassen sich den Analbereich bleachen. Ob das wirklich nötig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
6.) Variation beim Liebkosen
Versuche deine Bewegungen zu variieren. Mal Auf-und-Ab-Bewegungen, mal mit der Zunge um den Anus kreisen, mal küssen. Auch das Eindringen mit der Zunge kann für deinen Partner sehr erregend sein. Schau einfach was ihm/ihr besonders Spaß macht. Natürlich kannst du auch deine Finger ins Liebesspiel mit einbinden. Achte nur darauf, dass deine Finger bzw. dein(e) Mund/Zunge nanschließend nicht in Kontakt mit der Vagina deiner Partnerin kommen.
Lust auf intensivere Orgasmen? Männer, denen diese Sexpraktik gefällt, können nach dem Rimjob zusätzlich mit einem Prostatavibrator verwöhnt werden.
Unbedingt Gleitgel benutzen!
Wie sollte man starten?
Da es beim Rimjob vor allem darauf ankommt, sich komplett auf seinen Partner einzulassen, sollte man auch hier mit einem Vorspiel beginnen um den Partner so richtig auf Touren zu bringen.
Zunächst sollte man sich anderen Körperstellen widmen und die Dinge machen, die den Partner ohnehin schon scharf machen.
Dann sollte man sich langsam dem After nähern, den Arsch streicheln und küssen.
Man muss auch nicht gleich mit der Zunge beginnen, sondern kann sich genausogut mit Küssen herantasten. Wichtig ist es hier die Reaktionen des Partners zu erkennen, ihn/sie vielleicht auch einfach mal fragen, ob ihm/ihr das so gefällt.
Der Rimjob lässt sich auch super als Vorspiel zum Analverkehr einsetzen, da der Partner so bereits richtig in Fahrt kommt.
Welche Risiken gibt es?
Beim Rimjob kann man sich neben Darmbakterien auch mit Geschlechtskrankheiten anstecken. Die Risiken sind ähnliches zu denen, die man beim ATM-Sex (= „ass-to-mouth-Sex“) hat. Deshalb wird ein Lecktuch und ausreichende Hygiene dringend empfohlen.
Außerdem sollte man bei der (nicht empfohlenen) ungeschützten Variante darauf achten, dass man vom Poloch nicht zur Vagina wechselt, da die Darmbakterien sonst in die Vagina gelangen. Das gilt es aber auch beim Analverkehr zu beachten.
Niemand steht auf Rimjobs?
Viele Menschen finden diese Sexpraktik unattraktiv, weil sie in ihren Augen eine eklige Angelegenheit ist. Doch wenn du denkst, dass nur ein kleiner Kreis darauf steht das Poloch seines Partners zu lecken, oder sein eigenes Poloch geleckt zu bekommen, dann irrst du dich.
Schaut man sich mal auf Porno-Plattformen um, sieht man, dass der Rimjob bei zahlreichen Videos praktiziert wird. Dabei muss man nicht einmal gezielt nach Rimjob suchen, nein, auch in „gewöhnlichen Filmchen“ wird der Anus geleckt. Häufig ist es so, dass der Mann den Anus der Frau leckt, bevor es zum Analverkehr kommt. Dass die Frau den Anus des Mannes leckt, ist eher seltener der Fall, doch bei Rimjob-Videos und Dreiern (m.w.w.) durchaus üblich.
Da Pornofilme versuchen die Nachfrage der Konsumenten zu befriedigen, kann man davon ausgehen, dass diese genau das sehen wollen. Klar möchte man nicht immer das ausüben, was man sich anschaut, dennoch kann man hier von einer ordentlichen Anzahl an Leuten ausgehen, die einem Rimjob nicht abgeneigt wären.
Falls du dir mal eines dieser Videos anschaust, dann lass dich bitte nicht von der Unbekümmertheit während des Aktes irritieren. Auch wenn es hier so aussieht, als würden keine Vorkehrungen getroffen, kannst du dir sicher sein, dass diese getroffen wurden. Pornodarsteller müssen sich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen und säubern sich vor solchen Szenen äußerst gründlich.
Auch das Wechseln von Anus zu Vagina geschieht geschickt unter Zuhilfenahme eines Schnittes im Video. Das zwischen den Szenen das Kondom gewechselt, der Penis gewaschen wurde, etc., kriegt der Zuschauer gar nicht mit. Sei dir aber sicher, dass auch beim Pornodreh Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, auch wenn es dort so unbekümmert rüberkommt.
Durchforstet man spezielle Foren zum Thema Rimjob, erkannt man, dass es auch im realen Leben einige Liebhaber dieser Praktik gibt.
Es ist so, dass viele dieser Praktik von vornherein keine Chance geben, was auch vollkommen in Ordnung ist. Dennoch werden sie nie herausfinden, ob die Praktik was für sie ist. Vielleicht steht man auch selbst nicht darauf einen Rimjob zu geben, aber fährt vielleicht voll darauf ab, einen zu bekommen? Das findet man erst raus, wenn man’s probiert. Doch das muss jeder selbst für sich entscheiden.
Den Partner um einen Rimjob bitten?!
Wenn einen die Fantasie scharf macht, dann sollte man sie seinem Partner mitteilen. Leider ist es so, dass viele Paare ihre sexuellen Vorlieben heimlich unterdrücken, ohne diese auch nur im Entferntesten angesprochen zu haben. In einer vertrauensvollen Beziehung sollte man keine Hemmung haben, offen über seine Vorlieben zu sprechen.
Einen Fehler sollte man aber vermeiden, und zwar etwas zu verlangen, was der andere nicht möchte. Niemand sollte gezwungen werden etwas zu tun, was er/sie nicht möchte. Doch wenn du sexuelle Vorlieben nicht ansprichst, wirst du nie erfahren, ob dein Partner sie gerne mit dir ausprobieren möchte. Diese Ungewissheit ist ein schlimmeres Gefühl, als die Gewissheit, dass dein Partner diese Vorliebe nicht mit dir teilt.
Nehmen wir mal an, dass du deinem Partner erzählst, dass du gerne mal einen Rimjob ausprobieren möchtest. Dieser sagt dir, dass er die Vorstellung eklig findet, weil es „eine recht unhygienische Praktik“ ist. Du erklärst aber, dass man sich vorher ordentlich reinigt und nimmst ihm/ihr generell ein wenig ihre Bedenken. Vielleicht willigt sie/er ein, dass du es mal bei ihm/ihr unter der Dusche ausprobieren darfst. Vielleicht ist sie/er einverstanden, wenn du ihr/ihm sagst, dass dabei auch ein Lecktuch zum Einsatz kommt. Vielleicht möchte dein Partner es erstmal nur mit dem Finger ausprobieren, um sich mal ein wenig heranzutasten, und zu schauen, ob das Gefühl ihn/sie geil macht.
Sollte sie oder er auch nach ein wenig Überzeugungsarbeit abgeneigt sein, dann ist das kein Weltuntergang. Du weisst nun Bescheid und generell seid ihr euch nun vertrauter, da das Gefühl wächst, alles offen ansprechen zu können.
Rimjob und BDSM
Der Rimjob kann auch als BDSM-Praktik zum Einsatz kommen. Hier wird er als Bestrafung eingesetzt.
Der Sklave wird für schlechtes Verhalten bestraft, indem er den After seiner Herrin lecken muss. Hier kann es je nach Grad der Bestrafung auch sein, dass der Anus der Herrin vorher nicht gewaschen wird. Auch wenn die Praktik von einigen so ausgeübt wird, ist sie äußerst gefährlich. Ohne Lecktuch und ausreichende Hygiene können nämlich (Geschlechts-)Krankheiten übertragen werden. Also bitte nicht nachmachen!