Eine der dunkelsten Fantasien im BDSM ist sicherlich das Rape Play. Gleichzeitig scheint es in aller Heimlichkeit jedoch eine sehr beliebte Vorstellung in den Köpfen der Menschen zu sein. In verschiedensten Foren ist zu lesen, dass sich einige Frauen – aber auch Männer – diesem reizvollen und mit Tabus beladenem Spiel nur zu gerne hingeben würden.
Was ist Rape Play?
Das englische Wort „Rape“ bedeutet zu deutsch „Vergewaltigung“. Rape Play ist eine Variante im BDSM, der eine Vergewaltigungsszene nachstellt. Natürlich findet dies im absolut gegenseitigen Einvernehmen statt. Dabei hat das Rape Play verschiedenste Gesichter. So kann die gespielte Vergewaltigung sowohl in den eigenen vier Wänden, als auch an einer beliebigen öffentlichen Location stattfinden.
Gerne wird die gespielt gewaltbeladene Szene an öffentlichen Plätzen und nach Einbruch der Dunkelheit ausgeführt. Dabei lauert der Dom seinen Subs auf, und zwingt diese zu sexuellen Handlungen. Die Gegenwehr des vermeintlichen Opfers ist dabei kalkuliert und erwünscht.
Neben dieser Spielart kann auch eine gestellte Gruppenvergewaltigung stattfinden. Hierfür gilt es natürlich die passenden Teilnehmer zu finden, welche in jedem Fall vertrauenswürdig sein müssen.
Was macht den Reiz dieser Praktik aus?
Der wohl reizvollste Gedanke ist das Gefälle von Macht und Ohnmacht. Beim Rape Play ist der dominante Part zügellose, gewaltbereit und bewegt sich im Idealfall auch an den Grenzen zu vereinbarten Limits. Die Sklaven sind ohnmächtig, überwältigt von der Situation an sich. Sie fühlen sich in diesem Moment meist näher am Herrn oder der Herrin, als je zuvor.
Besonders wenn es keinen vereinbarten Zeitpunkt für die gespielte Vergewaltigung gibt, steigt der Adrenalinspiegel ins Unermessliche. In einer dunklen Gasse von einer oder mehreren Personen aufgelauert zu werden, stellt einen weiteren Reiz für die potenziellen Opfer dar.
Viele Subs genießen es, wenn sie während des Rape Plays gefesselt werden. Somit kommt dabei auch eine gehörige Portion Bondage dazu. Andere wollen lieber die Hände nicht gefesselt haben, um sich dementsprechend besser wehren zu können.
Auch bisexuelle Männer können es genießen, wenn sie in ein Rape Play verwickelt werden. Eine dabei gern ausgespielte Praktik ist das Blackmailing, also die Erpressung. Ein Sklave wird beispielsweise mit kompromittierenden Bildern konfrontiert, die Herrin droht, diese öffentlich zu machen, sollte der Sklave nicht ihren sexuellen Wünschen zu Willen sein. Dieser Wunsch schließt dann letztlich oralen Sex und analen Sex mit anderen Männern ein.
Der Reiz dabei ist eine Art Beschämung, die der Sklave beim Sex verspürt, gepaart mit der Angst, dass die vermeintlichen Bilder öffentlich gemacht werden, falls er versagt.
Die Location kann beim Rape Play ebenfalls eine reizvolle Wirkung haben. Besonders an öffentlichen Plätzen. Parks und Wälder geben dem Spiel eine gewisse Authentizität, die Handlung der Szene wirkt echt und ungestellt. An späten Abenden oder Nächten kann das Opfer in entlegenen Gegenden auch schreien, ohne dabei Gefahr zu laufen, gehört zu werden.
Etwas mehr Risiko würde das Rape Play in einem Aufzug oder einem Büro bergen, allerdings macht das oftmals den Kick aus, der zum Rape Play dazugehört. Man sollte die Location allerdings so wählen, dass Unbeteiligte davon nichts mitbekommen, doch dazu später mehr.
Worauf sollte man achten, bevor man startet?
Zum Rape Play gehört auch das klärende Gespräch davor. Es ist besonders wichtig, um alle Tabus festzulegen. Auf jeden Fall sollte bei dieser BDSM-Praktik ein Signalwort festgelegt werden. Da es bei der gespielten Vergewaltigung ohnehin um die Verweigerung des Opfers geht, sollte dieses Safeword nichts mit Sex oder der Bitte um Hilfe zu tun haben. So kann das Wort, das die Handlung sofort unterbrechen soll, nicht versehentlich als Teil des Spiels verstanden werden.
Außerdem sollte man noch ein non-verbales Safeword (z.B. ein Handzeichen) festlegen, denn sollte man gefesselt oder geknebelt sein, sollte man noch die Möglichkeit haben, das Ganze zu beenden. Es kann auch sein, dass die Beteiligten einem gerne den Mund zu halten, für diesen Fall sollte man non-verbal kommunizieren können, dass das Ganze beendet wird.
Bei einer gespielten Gruppenvergewaltigung kommt es vor allem darauf an, dass den Teilnehmern vertraut werden kann. Immerhin soll aus dem Spiel nicht bitterer Ernst werden, weil einer der Anwesenden nicht sofort bei der Nennung des Signalwortes aufhört.
Auch muss es auszuschließen sein, dass sich potenzielle Vergewaltiger von der Szene mitreißen lassen, und kein Halten mehr kennen. Vor allem kommt es bei Gruppen darauf an, dass die Gesundheit im Vordergrund steht. Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist ein absolutes No-Go beim Rape Play. Es kann auch ein Test der teilnehmenden Parteien gefordert werden.
Generell ist das Vertrauen zum Partner unabdingbar. Das Spielen einer Vergewaltigung ist ein sensibles Thema, und sollte nicht überreizt werden. Tabus sind einzuhalten. Natürlich wird der dominante Teilnehmer versuchen, Grenzen zu überschreiten, das ist auch durchaus ein großer Teil des Spiels. Signalisiert aber das Opfer, dass es ab einem bestimmten Punkt nicht weitermachen will, so ist das zu respektieren. Sonst wird aus der gespielten Vergewaltigung ganz schnell eine Echte.
Wie startet man ein Rape Play?
Die gespielte Vergewaltigung startet immer mit einem Gespräch. Hat sich ein Partner geöffnet, und über diese Fantasie gesprochen, wird sich zeigen, wie der Andere dazu steht. Sind beide Partner einverstanden, sollte über die Art und Weise diskutiert werden.
Es gilt zu klären, ob die Vergewaltigung in den eigenen vier Wänden stattfinden soll. Das ist für das erste Mal klar vorzuziehen. Um einen gewissen Kick in die gespielte Szene zu bekommen, könnte ein Einbruch simuliert werden. Aber auch das nächtliche Wecken des devoten Partners, während der Dominante eine Maske trägt, sorgt für einen guten Adrenalinstoß. Einziger Nachteil wäre hier, dass wenn etwas schief gehen sollte, man in der eigenen Wohnung ständig daran erinnert würde.
Soll das Rape Play an einem öffentlichen Ort stattfinden, ist vorher über die Location zu sprechen. Es muss nicht zwangsläufig ein fester Zeitpunkt vereinbart werden, denn der Effekt eines überraschenden Angriffs sorgt für zusätzliche Erregung. Wichtig ist, dass am geplanten Ort des Geschehens weitläufig sichergestellt werden kann, dass andere Passanten nicht auf die gespielte Vergewaltigung aufmerksam werden.
Neben einer Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses kann das Spiel als eine ernste Situation aufgefasst werden. Es bestünde nicht nur die Gefahr einer Anzeige, sondern auch eines körperlichen Angriffs, der den vermeintlichen Täter unschädlich machen soll. Außerdem kann das Mitbekommen einer Vergewaltigung einen Schock und ein Trauma auslösen, auch wenn die „Szene“ aufgelöst werden sollte. Aber auch ein unnötiger Polizeieinsatz kann somit vermieden werden.
Es ist wichtig festzulegen, ob der devote Partner mit einer Gruppenvergewaltigung einverstanden ist, eventuell sogar unter Teilnahme von Fremden. Wenn das alles geklärt ist, kann das Rape Play beginnen. Stell dir vor, du läufst eine dunkle Gasse entlang, wirst von hinten gepackt und in eine Ecke gedrängt. Lass der Fantasie freien Lauf. Immerhin handelt es sich hier um ein Spiel, das von allen Teilnehmern genossen werden soll.