Nicht allein dem BDSM zuzuschreiben ist die Mysophilie. Trotzdem wird die Praktik gerne zur Unterdrückung und Demütigung mysophil veranlagter Bottoms hergenommen. Tatsächlich ist dieser Fetisch so weit verbreitet, dass sich besonders im Internet ein ganzer, lohnenswerter Handelszweig etabliert hat.
Was ist Mysophilie?
Mysophilie kann am einfachsten durch das Wort „Geruchsfetischismus“ erklärt werden. Allerdings geht es dabei nicht um allgemein beliebte Gerüche, sondern meist um körperliche Ausdünstungen, die von den meisten Personen als unangenehm oder auch ekelerregend eingestuft werden.
Menschen, die Mysophilie betreiben, werden beispielsweise durch starken Schweißgeruch erregt. Doch auch das Odeur ungewaschener Genitalien oder lange getragener Socken gehören zu den Präferenzen eines mysophil veranlagten Personenkreises.
Was macht den Reiz dieser Praktik aus?
Mysophilie kann auf verschiedene Weise betrieben werden. Sie ist nicht zwangsläufig mit dem BDSM verankert, wird dort jedoch zur Herabsetzung von Sklaven gerne genommen. So kann während einer Session ein Sub dazu aufgefordert werden, an den länger nicht gereinigten Genitalien der Herrschaft zu riechen, oder es wird ihm ein Höschen auf das Gesicht gelegt, dass geraume Zeit getragen, aber nicht gewaschen wurde.
Die Bottoms werden dabei verhöhnt und gedemütigt, während deren sexuelle Erregung im Rahmen der Behandlung steigt. Der Mix aus Unterwerfung, Ekel und Erniedrigung macht den Reiz für Subs bei solchen Sessions aus.
Dominante Teilnehmer genießen die Lust, die sich bei mysophilen Subs unweigerlich einstellt, sobald eklige Gerüche ins Spiel kommen. Es ist für die Herrschaft ein weiterer Beweis, dass sie mit ihren Sklaven alles tun können, was ihnen in den Sinn kommt. Sie spielen mit ihrer Macht und der Fähigkeit, die Bottoms mit Gerüchen zu quälen, bis deren Erregung ins Unermessliche gesteigert wird.
An welchen Dingen riechen Mysophile besonders gern?
Weit verbreitet ist die Vorliebe für getragene Damenhöschen. Im Internet können auf einschlägigen Seiten immer wieder Annoncen gefunden werden, die getragene Slips in verschiedenster Form anbieten. Je intensiver der Geruch, desto höher natürlich auch der Preis. Zudem gibt es die eigentlich benutzten Höschen, aber auch solche, in die uriniert wurde, oder die während der Menstruation einer Frau getragen worden sind.
Doch auch Socken und Strümpfe liegen hoch im Kurs. Auch hier gilt, dass die Tragedauer den Preis bestimmt. Denn generell bedienen sich Mysophile starker und ausgeprägter Düfte.
Auch Oberbekleidung, wie Unterhemden mit dem Geruch nach Schweiß, sind ein Anreiz für mysophil veranlagte Menschen. In den Medien sind ab und an Clips zu finden, bei denen ein Partner die Achselhöhlen des Anderen ableckt, was letztlich ebenfalls zum Fetisch der Mysophilie gehört.
Das Odeur ungewaschener Genitalien ist ebenfalls beliebt in der mysophilen Szene. Nahe an der Koprophilie findet sich zudem die Leidenschaft für den Geruch von menschlichen Exkrementen. Kot und Urin sind bei dieser Praktik meistens kein Tabu. So kommt es auch, dass öffentliche Toiletten gerne für mysophile Sessions hinzugezogen werden. Hier geht es dann nicht nur allein um den Geruch, sondern auch darum, dass Bottoms verschmutzte Toilettenbrillen küssen oder mit der Zunge reinigen.
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Letztlich kann jedes unangenehme Aroma eine Lustquelle für mysophile Personen sein. Stallgeruch ist ebenso sehr beliebt. Wenn sich also die Möglichkeit ergibt, eine Session in einem Stall abzuhalten, ist dies ein weiterer Kick für Anhänger dieses Fetischs.
Mysophilie im BDSM-Bereich
Mysophilie muss nicht durch mehrere Personen ausgeführt werden. Es gibt dabei selbst Einzelpersonen, die sich getragene Unterwäsche besorgen, oder in öffentlichen Toiletten einfach aufgrund des Geruchs masturbieren. Allerdings stellt der Fetisch eine feste Komponente im Bereich des BDSM dar.
So können Mysophile im kombinierten Petplay beispielsweise auf den Geruch der Herrschaft abgerichtet werden. Das heißt, dass sie im Rahmen einer Session unterschiedliche getragene Wäsche bekommen, um herauszufinden, welches Kleidungsstück der Herrin oder dem Herrn gehört. Einhergehend damit sind Reinigungen der Körperbereiche der Tops mit der Zunge der Sklaven. Außerdem wird getragene Unterwäsche gerne wie ein Knebel in den Mund eines Bottoms geschoben, während er weitere Bestrafung erdulden muss.
Es gibt keine Quelle, die benennt, wie häufig Mysophilie auftritt. Sicher ist, dass es sowohl männliche als auch weibliche Mysophile gibt, die dem Geruchsfetisch frönen. Ein wichtiger Aspekt beim Ausführen dieser Spielart ist die Gesundheit. Das ist nicht zu vergessen, wenn ein Bottom zur oralen Reinigung benutzter Sitze einer öffentlichen Toilette aufgefordert wird.